Nun, meine Arbeit ist relativ umfangreich. Tagsüber helfe ich den Mädels zurück ins Leben und unterstütze sie bei den Therapien. Die meisten meiner Damen sind neben ihrer Borderline-Erkrankung auch noch mit einer Suchtproblematik behaftet. Die müssen quasi 2 Therapien nebeneinander machen. Aber ich hab auch ein paar "Andere" am Start. Die haben dafür massivste Persönlichkeitsstörungen. Das äußert sich zum Beispiel so, dass eine davon ständig ihren Kopf an der Wand blutig schlägt oder aber sich selbst "auffrisst", indem sie sich Fleisch aus dem Körper beißt und dann verschluckt. Eine andere Patientin hat sich selbst bis auf zwei Stummel an der rechten Hand alle Finger "abmontiert" und sich auch eins ihrer Augen rausgestochen. Auf dem zweiten Auge hat sie faktisch auch keine Sehkraft mehr und ist mehr oder weniger blind.
All diesen Damen versuche ich im Tagesablauf zu helfen, Struktur zu vermitteln und natürlich hindere ich sie auch dran, sich selbst zu verletzen oder aber andere Patienten oder Personal anzugreifen. Nebenbei leite ich selbst noch Therapiegruppen, mache bei bestimmten Patienten Bezugsarbeit (das bedeutet ich geh tiefer in die Themen rein bei diesen Frauen) und habe natürlich auch Ausgänge und Ausflüge zu veranstalten. Ein gutes Stück meiner Zeit geht auch für Fort- und Weiterbildungen drauf, zum Beispiel was Gesprächsführung oder Krankheitsbilder angeht. Als Nächstes bewerbe ich mich um eine Fachweiterbildung, um mich mit 2 Jahren Schule zum Fachkrankenpfleger für Psychiatrie ausbilden zu lassen. Dann kann ich noch professioneller und effektiver helfen.
So...das ist mal ein Anfang, was meine Arbeit angeht.