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Das ist zuerst einmal die Begriffsbestimmung.Zitat
Sigillenmagie
Sigillenmagie ist eine Form der Magie, in der Sigillen benutzt werden. Sigillen sind graphische Symbole, die in der Hauptsache aus ligierten Buchstaben bestehen. Das Wort Sigille stammt von dem lateinischen Wort Sigillum, das ‚Bildchen‘ oder ‚Siegel‘ bedeutet.
Zitat
Geschichte
Antike
Sigillenähnliche Symbole gab es bereits in der Antike, beispielsweise auf Amuletten oder Talismanen, die den Göttern und Göttinnen geweiht waren. In der Geschichte der Magie gab und gibt es schon immer Siegel, mit denen man Geistwesen, Engel, Götter oder Dämonen anrief. Ein Beispiel für ein solches Symbol wäre das berühmte salomonische Siegel.
Frühe Neuzeit
Sigillen wurden in der frühen Neuzeit aus magischen Quadraten entwickelt, etwa von Agrippa von Nettesheim oder Athanasius Kircher.
In Agrippas „Occulta Philosophia“ finden sich neben Anweisungen zur
Arbeit mit den magischen Quadraten auch Anweisungen, welche die heutige
„Buchstabenmethode“ erläutern. Agrippa gibt Beispiele in lateinischen,
griechischen und hebräischen Buchstaben. Er zeigt auch, wie eine Sigille
über eine Geheimschrift entwickelt werden kann.
Moderne
Die
moderne Sigillenmagie unterscheidet sich erheblich von den
altertümlichen Formen, da die Praktizierenden keine tradierten Formen
benutzen, sondern die Sigille selbst herstellen und gestalten. Das Wort
Sigillenmagie wird in der modernen Magie ausschließlich für die Arbeit
mit selbst erzeugten Zeichen gebraucht. Die tradierten Siegel von
Planeten, Geistern, Engeln u.Ä. werden als Teil der Ritualmagie verstanden.
Wiederbelebt und neu gestaltet wurde diese neue Form der Sigillenmagie von dem britischen Magier und Künstler Austin Osman Spare und ging dadurch in die sogenannte „Chaosmagie“ ein. Heutzutage ist die Sigillenmagie ein populäres Element der westlichen Ausprägung magischer Praktiken.
Zitat
Moderne Form
Beispiel einer Modernen Sigille mit dem Wort Wikipedia
Ausführung des Rituals
Von
ihren Anhängern wird die Sigillenmagie heute in der folgenden Form
praktiziert: Zuerst wird ein magisches Ziel oder ein Wunsch in Form
einer Affirmation formuliert. Eine Negation
sollte vermieden werden, da negative Auswirkungen befürchtet werden,
wenn das Unbewusste solche Formulierungen nicht versteht. Stattdessen
sollte mit Antonymen (Gegenteilworten) gearbeitet werden.
Die Affirmation wird schriftlich fixiert und gegebenenfalls doppelt
vorkommende Buchstaben gestrichen. Mit den übrig gebliebenen Lettern
wird ein graphisches Symbol gestaltet. Zusätzlich kann aus dem
übriggebliebenen Wortgerüst, das durch die Streichungen entstanden ist,
ein Mantra geschaffen werden.
Eine andere Form der modernen Sigillenmagie stellt der freie Entwurf der Sigill in einem tranceartigen Zustand dar, während dessen man sich besonders auf seinen Wunsch konzentriert.
Die Theorie der Sigillenmagie verlangt, dass nach der Gestaltung der Sigill diese mittels magischer Techniken „geladen“ werden muss. Dem Praktizierenden stehen dazu unter anderem Meditation, Trommeln, Tanzen, Singen, selbstentwickelte Rituale oder die Sexualmagie zur Verfügung. Der konzentrierte Wunsch, die Sigill im Unbewusstsein zu verankern, rundet das Ritual ab.
Zitat
Funktion
Der
Zweck der Sigillenmagie ist es – vergleichbar den modernen
Affirmationstechniken –, einen Wunsch beziehungsweise ein Ziel im Unbewussten
zu verankern, um somit das Gewünschte zu erreichen. Der Wunsch wird
codiert, um den Zensor, die Schwelle zum Unterbewusstsein zu umgehen.
Während der bewusste Verstand eine niedergeschriebene Affirmation in
ihrem Inhalt sofort erkennt, und mental auch mit (Selbst-)Zweifeln
reagieren kann, kann er sich gegen ein codiertes Sigill nicht "wehren",
insbesondere wenn zum Zeitpunkt des "Aufladens" die Bedeutung vergessen
oder verdrängt wurde. Aus diesem Grunde werden von Praktizierenden
häufig mehrere Sigillen zu unterschiedlichen Themen angefertigt und dann
für einige Wochen weggelegt, bevor sich ihnen wieder zugewendet wird.
Der Wunsch wird in symbolischer
Form als Sigill gestaltet. Das Aufladungsritual soll die Verankerung in
das Unterbewusstsein befördern, so dass der Wunsch von dort aus in
Zukunft wirken kann. Zur Funktionsweise siehe Affirmation, Autosuggestion und Selbsthypnose.
Zitat
Literatur
- Giovanni Grippo: Sigillenmagie - Anwendung, Behandlung und Heilung (eBook), G. Grippo Verlag, Oberursel 2012, ISBN 978-3-942187-15-2
- Jan Fries: Visuelle Magie. Ein Handbuch des Freistilschamanismus. Edition Ananael, Bad Ischl 1995, S. 7-57 ISBN 3-901134-06-9.
Quelle: Onkel Pedia, Tante Wiki sein Mann.Zitat
Weblinks
Commons: Sigils – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien