Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief und ich sagte "ja, hier!" ich machte die Augen auf und sah Anfangs alles verschwommen. Rechts zum Fenster hin standen mehrere Personen, die untereinander am tuscheln waren, aber ich verstand sie ganz gut. Die Worte waren in Etwa so: "Das kann nicht sein, unmöglich so etwas zu überleben, so etwas gibt es nicht, habe so etwas noch nie erlebt, er hätte tot sein müssen, warum ist er ansprechbar?!, das ist ein Wunder, ja das muss es sein ein Wunder, aus medizinischer Sicht eine Unmöglichkeit" (so in etwa) .... ein Arzt kam auf mich zu ..... meine Augen gewöhnten sich recht schnell an dieser neuen Situation und konnte wieder klar sehen...... er stand neben meinem Bett und sagte "Ihnen ist ein Arbeitsunfall passiert!" und ich darauf "ich weiß, die Beine sind futsch, oder!?" .... und er "ja, da konnten wir nichts machen ... und zudem hat es sie auf der Rechten Seite ziemlich übel erwischt"
die Ärzte verließen dann kopfschüttelnd den Raum und im Austausch kam ein Engel herein ...ok, nicht nun wirklich ein Engel, denn es war meine Frau .... sie setzte sich neben mir ans Bett und nahm meine rechte Hand in ihre Hände , schaute mich an und = keine Träne, nix am weinen, sie war echt stark ..... ich dagegen musste gleich ein par Tränen lassen und sagte dann zugleich "bevor du irgendetwas sagst, höre mir zunächst zu, denn ich habe dir etwas Wichtiges zu erzählen!" und fing damit an:
"ich bin seitlich durch eine Art Schlauch hindurch, der in sich wellig war .... ganz am Ende war ein kleiner weißer Punkt, der sehr schnell näher kam und Schwups war ich in diesem Licht .... ich war mit Licht vollkommen umgeben und es sah aus, wie auf den fernen Blick übers Meer, der durch die Sonnenstrahlen und der Wellenbewegung irgendwie lebendig erscheint .... mir wurde von unten her mollig warm, denn irgendetwas kroch an mir hoch...... komisch war nur das ich nichts hatte, was es möglich machte an mir hochzukriechen, denn ich sah nichts an mir was irgendwie nach Körper aussah .... trotzdem war ich vom Denken her klar .....
um so mehr diese angenehme Wärme in mir einfloss, um so weniger Fragen hatte ich .... es war so, als wenn viele kleine Puzzleteile zusammengefügt wurden, um etwas fertig zu stellen .... und um so mehr Puzzleteile mir zugefügt wurden, um so kompletter wurde ich.
irgendwann ließ diese "Aufladung" nach und war immer noch vollkommen umgeben mit Licht, das mich nicht blendete ..... und wenn ich zuvor noch verwundert war, warum ich hier bin, waren diese Empfindungen weg ..... so wie jede Frage, die ich zuvor hatte überlagert von einer Antwort war .... Frage und Antwort waren EINS ...... ich verstand alles, erschien mir das logischste überhaupt zu sein, hier nun zu sein ..... für das, was ich zuvor war (als materische Geisel) hatte ich nur Mitleid mit denen, die an dieser Sache noch gebunden sind ....
wie lange ich so verweilte weiß ich nicht, denn die Zeit (so wie wir sie kennen) die gibt es dort nicht .....
dann geschah aber etwas ..... ich spürte von weit her etwas auf mich zukommen ..... ich wurde schlagartig ehrfürchtig und demütig und um so näher dieses Wesen auf mich zu kam, um so stärker wurden diese Gefühle .... zunächst war es wie eine brennende rotgelbe Fackel, die von sehr weit hinten aus dem Licht hervorstach ..... diese "Fackel" kam näher und näher und blieb dann in einen Abstand vor mir stehen.
und ich hörte die Worte: "du kannst hier nicht hin, du hast deine Aufgabe nicht erfüllt" ..... aber dieses wollte ich nicht hören, wollte dazugehörig sein..... aber es sprach (ohne jetzt wirklich als Sprache wie ein Mensch, sondern eher wie ein Gedanke) "nein, das geht nicht" ...... du hast nun die Wahl, es besser zu machen, oder aber du wählst den anderen Weg, aber hier geht es für dich nicht hinein"
ich stand vor ihm und schämte mich, meine Aufgabe nicht erfüllt zu haben und wusste nicht weiter ...... dann streckte er die (ich sag nun mal so) Hand aus und sagte: "komm, ich zeig dir, was passieren wird, wenn du dich gegen mein Angebot entscheiden solltest"
plötzlich saß ich in einem Baum, fühlte mich körperlich so klein wie ein Vogel .... die Landschaft unter mir war in Weiß gekleidet und über ihr befanden sich viele dunkel gekleidete Menschen, die sehr traurig waren.... so wohnten einer Zeremonie bei ..... über jeden Einzelnen wusste ich instinktiv, was mein Verlust für dieses Wesen bedeutete und wie es sich dadurch verändern würde, was dem Kollektiv im Endeffekt schaden würde .... dabei war es mir von den Emotionen her egal, zu welch einer Beziehung ich vor meinem Tod mit den einzelnen Personen gestanden habe, alle waren gleich wichtig, alle liebte ich gleich viel, alles schien miteinander verknüpft zu sein.
die Erkenntnis des Schadens meiner Entscheidung eines "Neins", den ich damit dem Kollektiv zufügen würde, war nicht zum aushalten und ich flog/ schwebte/ wurde gesogen? aus den Baum seitlich nach oben heraus und stand wieder diesem Lichtwesen gegenüber ..... ich brauchte nichts sagen, denn meine Entscheidung war von mir gefallen.... das konnte ich sogar sehen, denn dieses Lichtwesen wirkte irgendwie aufgehübschter als zuvor, wesentlich heller.... zudem fühlte ich mich erleichtert von irgendetwas.
Es sagte: "Es wird für dich nicht leicht werden und du wirst viel körperliches Leid über dich ergehen lassen müssen, aber es wird sich für dich lohnen ..... halte dich an 4 Regeln und alles wird für dich gut ausgehen .... töte niemals einen Menschen, bringe dich nicht selber um, verbreite die Liebe, du darfst nicht hassen .... "
dann wachte ich im Krankenbett auf, da die Ärzte mich angesprochen haben. Die vergangene Zeit vom Unfallhergang bis zum Erwachen waren in etwa 24 Stunden
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Jimmi« (19. März 2016, 09:19)