Tja Andy, mein erster richtiger Beitrag im neuen Forum gilt deinem Thread, dazu beglückwünsche ich dich erst einmal. *g*
Ich
muss sagen das die Nachricht vom Rücktritt des Papstes für mich wenig
überraschend ist. Gut, das letzte Mal war es vor mehreren hundert Jahren
das ein Papst zurückgetreten ist, die anderen Male stand der "heilige
Vater" scheinbar besser unter der Knute der Kardinäle.
Aber warum überrascht mich das nicht? Der Druck auf diesen Mann ist
sehr hoch und das hat sich in den letzten Monaten und Jahren zugespitzt.
Die Wahrheit kommt ans Licht, viele "fromme", christliche Priester
nutzen ihre Stellung schamlos aus, vergehen sich an wehrlosen Kindern.
Zwei Krankenhäuser knallen einer Frau die nach einer Vergewaltigung
eine Abtreibung (bzw Pille danach) wünscht die Tür vor der Nase zu. Ist
es verwunderlich das der Zorn auf die christliche Glaubensgemeinschaft
wächst? Für mich nicht. Und ich denke das Ratzi einfach noch ein
Gewissen hat und die Schandtaten seiner (eigentlich untergebenen)
Glaubensbrüder und -schwestern nicht billigend in Kauf nimmt. Er kann
sie NICHT rückgängig machen, aber er kann sich distanzieren und ein
Rücktritt ist dazu die beste Möglichkeit. Was hat er denn getan? Er hat
Krokodilstränen geweint um die Kinder und Jugendlichen. Ein König der
sein Volk nicht im Griff hat und es nicht regieren kann sollte
nachdenken ob nicht ein anderer seinen Job besser machen könnte.
Ratzinger hat -aus meiner Sicht- erkannt das er keine Macht hat. Und er
wagt einen mutigen Schritt. Was ist ein Papst der wie Johannes Paul II.
am Ende nurnoch dahinvegetiert und dem man seine Gebrechen ansieht? Auch
der Papst ist ein Mensch, er ist kein Superheld und auch kein
übernatürliches Wesen. Ich würd sogar soweit gehen das der Papst eine
arme Sau ist. Er gerät ständig ins Fegefeuer von Anschuldigungen, denn
er ist das Oberhaupt des Kirchenstaates, das Oberhaupt des christlichen
Glaubens. Von ihm KANN und MUSS erwartet werden das er gewissen Dingen
Einhalt gebietet. Und dies hat er nicht getan, eben weil auch er nur
eine Marionette ist. Die Fäden haben ganz andere in der Hand und die
kriegt man gar nicht zu Gesicht.
Aus diesem Rücktritt nun den
Schluss zu ziehen das ein Weltuntergang bevorsteht halte ich für maßlos
übertrieben. Der Mann hat in meinen Augen noch einen Funken
Charakterstärke und sieht- wenn auch sehr spät- ein das er nicht
wirklich etwas bewegen kann. Und mal ehrlich: Jemand der WIRKLICH an
etwas glaubt braucht keinen Papst und auch keine Kirche in der er beten
kann. Ich finde dein Verhalten und deine Sichtweise sehr fanatisch, auf
mich machst du den Eindruck als wären alle Nichtchristen für dich dumme
Menschen weil sie eben nichts mit diesem Klimbim anfangen können. Ich
finde gut wenn ein Mensch einen Glauben hat und dieser ihm Kraft gibt,
bei dir hingegen habe ich- wie auch ein anderer Forenuser wie ich das so
gelesen habe- den Eindruck das dir diese Religion eher den Untergang
beschert. Man kann sich auch in gewisse Dinge reinsteigern. Und das tust
du. Denn wie schriebst du in einem Thread selbst? "ja werde hier mal
mit Mission anfangen, und dann mal durchschütteln, die Forentrolle
gleich aus dem Regiment nehmen, und hier den Berg Horeb aufbauen, und
die Glocken leuten." Interessant was für eine Macht du dir selbst
zuschreibst... So ähnlich haben Cortez, Pizarro und andere spanische
Eroberer bestimmt auch gedacht als sie in die Reiche der indigenen
Hochkulturen einfielen und die dortigen Bewohner abschlachteten (wobei
der Glaube da sicher nur ein Vorwand war, bei dir hab ich leider das
Gefühl das das bei dir nicht so ist und das ist für mich fast noch
schlimmer.)
Bedenke: Ein Glaube der mit dem Schwert überbracht
werden MUSS weil ihn sonst keiner annimmt und er anders keine
Anerkennung und keinen Respekt zugesprochen bekommt baut auf einem sehr
wackeligen Fundament auf: Auf dem Fundament von Angst. Und der
christliche Glaube baut ebenso auf Angst auf, denn er besteht ja fast
nur aus Drohungen. Mir hat mal jemand gesagt ein Glücksbringer hat nur
soviel Macht wie man ihm selbst zuspricht, ich glaube so verhält es sich
auch mit einem "Gott". Was glaubst du würde passieren wenn sich alle
vom Christentum und vom Islam abwenden und beispielsweise den Buddhismus
als Religion anerkennen? Richtig, es würde- strafmäßig jedenfalls-
nichts passieren, jedenfalls nichts das man einer höheren Macht
zuschreiben kann, da bin ich mir sehr sicher.
Zum Abschluss noch
ein Satz: Ich akzeptiere jeden der seinen Glauben hat und diesen lebt,
jeder hat das Recht an etwas zu glauben. Wenn das aber darin umschlägt
andere von diesem Glauben mit ALLEN Mitteln überzeugen zu wollen und es
nicht nur bei einer Erläuterung des Glaubens bleibt sondern weitaus
darüber hinaus geht ist das etwas das ich selbst nicht tolerieren kann.
Lg, Adlerkrieger