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Sonntag, 20. Juli 2014, 15:45

Empfindungen beim Besuch des KZ Dachau

Vor einigen Jahren habe ich das Thema 2. Weltkrieg immer wieder von mir geschoben. Ich habe einen Hass gegen Hitler entwickelt und wollte mich mit dem Thema nie auseinander setzen.
In Geschichte war ich immer sehr gut, habe nur Einsen oder Zweien geschrieben. Nur beim Thema 2. Weltkrieg meine erste und einzige Vier. Soviel dazu.
Ich denke, durch den Kontakt mit den amerikanischen Soldaten habe ich mich dem Thema wieder angewandt und zugelassen. Zuletzt auch durch die Serie „Band of Brothers“, die für mich realistisch, aber nicht zu brutal gestaltet war.
Da habe ich langsam begonnen, das Thema aufzugreifen und beschlossen, dass ich auch ein KZ besuchen möchte. Meine Tanten haben mich gewarnt, sei vorsichtig, es ist deprimierend, du knabberst dran….
Ich sagte aber nur: ich bin an dem Punkt, dass ich mich damit auseinander setzen will. Ich will es mir ansehen und dann ist das Thema auch für mich „erledigt“. Ich Ziehe mir den Schuh meiner Großväter nicht an. Ich bin nicht für das verantwortlich, was diese Menschen damals getan haben. Ich bin nur Besucher der Vergangenheit.
Mit dieser Einstellung bin ich auch zum KZ in Dachau gefahren. Und ich denke, es war gut. Ich konnte mich auf das KZ einlassen, ohne es zu nah an mich heran kommen zu lassen.
Daher habe ich dort immer wieder in mich hinein gehorcht und auf meine Empfindungen…
Auch habe ich die Türen der Zellen immer wieder mal angefasst, einfach, um zu spüren. Nein, ich habe keine paranormalen Erlebnisse dort gehabt. Und es geht in meinem Bericht nicht um Spuk, sondern um die Empfindungen.
Es sind zwei alte Gebäudetrakte enthalten, die man begehen kann. In der Bunkeranlage sind noch alte Zellen enthalten, wo u a. auch Verhöre durchgeführt wurden, und wo auch „VIP“ Gefangene untergebracht waren. Diese Gefangenen hatten eine „bessere Stellung“ und waren zum Teil Politische Gegner, ein Hitlerattentäter, Krimielle, die ihre eigenen Mitgefangenen brutal misshandelt und / oder getötet haben. Sozusagen, die Drecksarbeit der Nazi mit übernommen haben…
In dem Bunker sind noch Zellen enthalten. Teilweise sind die Türen heraus genommen worden, dass man ein Blick hineinwerfen kann, teilweise sind die Türen angelehnt und so befestigt worden, dass man nur durch die Gucklöcher einen Blick hinein werfen kann.
Die Zellen mit den 70x70 cm, in denen man die Gefangenen mit Dunkelheit bestraft hat, wurden abgerissen. Dort mussten Gefangene teilweise Tage im Stehen verbringen.
In diesem Bunkertrakt überkommt einen das Gefühl der „Beklemmung“. Es ist nicht eisig kalt, aber man hat ein „Druckgefühl“ Möglich, dass die Wände die Emotionen der Gefangenen an dieser Stelle gespeichert haben und an die Besucher Stück für Stück abgibt. Dieser Bunkertrakt hat eine ganz andere Eingebung und Empfindung, wie der ganze Rest vom KZ.
Im Wirtschaftsgebäude ist die Ausstellung untergebracht, mit einem Kino ( Film habe ich mir leider nicht angesehen ) sowie einige Räume, wie Schubraum der Häftlingsbad, die darstellt werden und das eine oder andere Ausstellungstück. Überall hängen die Plakate und Banner, in denen einzelne Stationen beschrieben werden, sowie Original Bilder gezeigt werden. Ebenso Skizzenzeichnungen von Folterungen und „Selbstmorden“. Die Foltermethoden haben sich die Nazis scheinbar aus dem Mittelalter abgeguckt, denn es werden bekannte Foltermöglichkeiten des Mittelalters dargestellt.
Ebenso ein Teil, in denen die einzelnen medizinischen Versuche an den Gefangenen dargestellt werden.
Die Atmosphäre ist trotz der Bilder und Texte, die man nachlesen kann, nicht so bedrückend, wie in den Bunkern. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Gebäude innerlich größtenteils modernisiert wurde, was eine gewisse „Verfälschung“ des Originals ist, dass es leichter fällt, einen gewissen Abstand zu bekommen. Es wirkt daher surreal. Man weiß, dies ist einer der grausamsten Orte Deutschlands, aber es wird so „verfälscht“, dass es einem Museumsbesuch gleich kommt.
Zwischen dem Wirtschaftsgebäude und der ersten Reihe der Baracken ist der große Appellplatz. Dann wurde die erste Baracke wieder aufgebaut und mit den Betten ausgestattet. Es sind unterschiedliche „Grundformen“ der Betten vorhanden. Von Beginn bis Kriegsende, wobei näher zum Kriegsende die Bettgestelle primitiver geworden sind. Die Anlage war für 6000 Gefangene ausgerichtet, zum Schluss waren jedoch über 30.000 Gefangene dort.
Auch, oder gerade weil die Baracke inkl der Bettgestelle keine Originale, sondern Nachbildungen sind, ist die Umgebung „human“. Wie im Wirtschaftsgebäude hat man nicht mehr dieses Druckgefühl. Es wurde zum „Museum verfälscht“. Hinter der ersten Baracke sind die 2 Reihen der fortlaufenden Baracken nur angedeutet. Ich weiß nicht, wie groß und wie lang das Gelände ist, aber man geht ein ganzes Stück, bis man am Ende angekommen ist und den Seiteneingang zu den Krematorien betritt.
Dadurch, dass die restlichen Baracken nur auf dem Boden angedeutet sind, und im Mittelgang wie in einer Allee Bäume gepflanzt wurden, gibt dies dem Platz eine gewisse Freiheit, Luft zu atmen, ohne einen Druck aus gesetzt zu sein. Mal wieder wurde das Empfinden bewusst verfälscht, um einen offenen nicht gezwungenen Raum zu schaffen.
Auf der einen Seite sicher gut, um das Mahnmal der Gedenkstätte zu zeigen, ohne, das Grauen, das dort stattgefunden hat, einen erdrücken zu lassen, aber auf der anderen Seite verfälscht es die Wahrheit, die dort stattgefunden hat.
Beim Seiteneingang ist das alte Krematorium mit 2 Öfen und ein Neubau mit ca 3-4 Desinfektionskammern, einer Totenkammer, dem sogenannten „Brausebad“ , welches in Wahrheit die Gaskammer war, dann das Krematorium mit weiteren Öfen und einer weiteren Totenkammer, in der die Leichen „gelagert“ worden.
Die Gaskammer ist angedeutet mit den einzelnen Gas- und Lüftungschächten. Es dauerte ca 20 Minuten, bis der Tod die Gefangenen endgültig dahin gerafft hatte. Die Öfen sind ebenfalls keine Originale, was an dieser Stelle ebenfalls wieder den Schrecken nimmt und das Empfinden verfälscht. Man weiß, wozu die Öfen verwendet wurden, aber man nimmt es gelassen er hin.
Man empfindet es eher so, wie bei den heutigen Krematorien. Diese verbreiten keine Schrecken, weil man weiß, dass diese Toten den Wunsch der Verbrennung geäußert haben. Die Toten im KZ wurden mit anderem Hintergrund verbrannt.
Um die 2 Krematorien herum sind ebenfalls Bäume und Besucherwege angelegt, die einladend wirken, wie eine nette Parkanlage. Dieses drum herum verfälscht dann am extremsten, dass dein Empfinden total gestört wird. Du kannst die Gefühle, die an dieser Stelle vor herrschten nicht mehr nach spüren, weil es verniedlicht wurde.
Den restlichen Tag habe ich dann wieder komplett entspannt verbracht. Das KZ konnte mich nicht „gefangen nehmen“ und auch die Nächte habe ich ohne KZ Träume verbracht.



Nachfolgend werde ich einige Bilder vom KZ hoch laden.
[b]Fata viam invenient -
Das Schicksal findet seinen Weg.
[/b]

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Lhiannon« (20. Juli 2014, 17:45)


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Sonntag, 20. Juli 2014, 19:22

Heyo Lhiannon

Einen schönen Bericht hast du da geschrieben und ich kann dir nur zustimmen,dass man da wirklich mit ner gewissen Einstellung hin muss sonst macht einen das kaputt. Ich weiß das von meiner Mum,die vor einigen Jahren das KZ Auschitz besucht hat.Sie kam da weinend raus und war noch Tage danach völlig fertig.
Leider hat man da in den letzten Jahren auch viel abgerissen und modernisiert.
Ich besuche doch so einen Ort um da zu erfahren was da abging und möchte doch so genau wie möglich die Gebäude sehen und das Feeling ein wenig bekommen aber wenn man alles modernisiert ist das nicht mehr möglich.

Ich werde mir am Dienstag ein Bild von KZ Buchenwald machen.Ich besuche das auch weil ich es möchte.Will ich ja schon länger aber meine Eltern meinen ich hab noch nicht die emotionale Reife um das verarbeiten zu können.
Mal sehen was draus wird.

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Sonntag, 20. Juli 2014, 20:16

Huhu Sarah,

ich habe Franzi gebeten, mir die Bilder rein zu stellen, da sie da mehr Kapazität hat, wie ich. Und mit Imageshack hat es nicht so gefunzt, wie ich es wollte.

Sollte ich die Gelegenheit bekommen, noch weitere KZ´s mir ansehen zu können, werde ich dieses wahr nehmen. Meine eine Tante meinte, dass Buchenwald wohl schlimmer von den Eindrücken ist, wie Dachau.
Daher hoffe ich, du kannst auch Bilder machen und wir haben vielleicht eine Art vergleich. Auch auf deinen Bericht bin ich gespannt.
Ich denke, das wichtigste ist, dass du dir einen emotionalen Abstand bewahrst. Lass es auf dich wirken, aber dich nicht einnehmen. DU kannst nichts dafür, was unsere Vorfahren dort vollzogen haben. Genauso wenig wie jeder andere hier. Wir sind die nachfolgende Generation und nicht für die vorherigen verantwortlich. Wir können aber daraus lernen, dass wir solche Gräultaten nicht wiederholen. Daher ist es gut, dass diese KZ´s als Mahnmale/Gedenkstätten erhalten bleiben. Aber ich muss es auch nicht übertreiben und überall Gedenkstätten errichten. Ebenso, dass Deutschland immer wieder sich den Schuh anzieht, den man dargeboten bekommt. Irgendwann muss auch mal ein Schlussstrich gezogen werden.
Denn jedes Land hat seine Leichen im Keller. Nur diese Länder ziehen sich nicht nicht immer wieder den Schuh an.

Daher wünsche ich dir eine interessante Erfahrung. Das Alter halte ich dafür für relativ. Während meines Besuches waren auch Schulklassen vor Ort gewesen. Eine Führung hätte mich auch interessiert, aber für 2 Personen machen die keine und einfach anschließen, wollte ich mich auch nicht. Auch eine indische Familie mit kleinen Kindern, die da rum getollt sind. Diese Kinder waren zu klein, zum zu realisieren, was sie dort sehen.

Buchenwald ist gute 2,5 Std von mir weg. Einfache Fahrt, sonst würde ich mir auch mal überlegen, mich ins Auto zu setzen. Oder ich müsste mal in der Nähe übernachten.... Alles andere ist zu weit weg. Ich vermute aber, dass Auschwitz am prägensden von allen ist und wohl noch am meisten zu sehen ist. Dort sind auch die meisten ermordet worden. Denke, dort sind die Emotionen am heftigsten gespeichert. Daher verständlich, dass deine Mutter danach nur noch geweint hat und tagelang daran knabbern musste.
Ich hätte sehr wahrscheinlich auch nicht mit Auschwitz "angefangen". Da habe selbst ich Zweifel an meiner Stärke.
Ich habe mir grade die Seite von Buchenwald angesehen. Von den Bildern her, würde ich dazu tendieren, dass es ähnlich dem KZ in Dachau ist. Die Gebäude und Zellen sind nicht identisch, allerdings sind auch dort viele Gebäude oder "zentrale Wirkungsstätten" nicht mehr vorhanden, bzw nur noch angedeutet.
[b]Fata viam invenient -
Das Schicksal findet seinen Weg.
[/b]

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Sonntag, 20. Juli 2014, 20:28

So hier mal die ersten 6 Bilder von Lhiannon.
»WüFlü« hat folgende Dateien angehängt:
  • kl eingang.jpg (136,73 kB - 6 mal heruntergeladen - zuletzt: 22. Juli 2014, 08:26)
  • Tor.jpg (83,51 kB - 3 mal heruntergeladen - zuletzt: 21. Juli 2014, 15:02)
  • kl Bunker.jpg (143,27 kB - 3 mal heruntergeladen - zuletzt: 21. Juli 2014, 15:03)
  • kl betten.jpg (140,15 kB - 4 mal heruntergeladen - zuletzt: 30. September 2014, 20:59)
  • kl Grundriss.jpg (149,41 kB - 3 mal heruntergeladen - zuletzt: 21. Juli 2014, 15:03)
  • kl Eingang Krematorium.jpg (145,81 kB - 5 mal heruntergeladen - zuletzt: 30. September 2014, 21:01)
Erleuchtung erlangen wir nicht durch Begegnungen mit Lichtwesen, sondern durch das Akzeptieren unseres eigenen Schattens

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »WüFlü« (20. Juli 2014, 21:12)


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Sonntag, 20. Juli 2014, 21:08

und weiter gehts...
»WüFlü« hat folgende Dateien angehängt:
Erleuchtung erlangen wir nicht durch Begegnungen mit Lichtwesen, sondern durch das Akzeptieren unseres eigenen Schattens

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Montag, 21. Juli 2014, 09:09

PU´s in Konzentrationslagern?

Hallo Leute,
Ich bin selber schon in einigen KZ´s gewesen und ich muss sagen, dass mich das auch irgendwie sehr mitgenommen hat. Ich bin normalerweise nicht so sensibel was solche Dinge angeht aber das ist schon eine besondere Stimmung auf diesem Riesigen Gelände. An einem Ort wo so viele unschuldige so grausam umgebracht wurden bleibt einfach etwas zurück glaube ich. Weiß jemand ob es schon paranormale Untersuchungen von Konzentrationslagern gegeben hat? Ich kann mir schon gut vorstellen, dass viele das aus Respekt nicht machen würden aber villt. weiß jemand von euch mehr...

LG

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Montag, 21. Juli 2014, 22:08

Wenn du bei Tante Google zB paranormale Untersuchungen in KZ eingibst, erhälst du schon mal Infos.
Ein GH Team aus Österreich hat wohl im KZ Mauthausen eine PU durchgeführt und eine aus Hamburg war auch da, allerdings nicht mit einer PU an sich, sondern nur mit Fotos und den Empfindungen, so wie ich es geschrieben habe.

Das Thema PU in einem KZ ist aber wohl ein zweischneidiges Schwert. Ich selbst hätte jetzt kein ethisches, oder moralisches Problem damit, wenn eine GH Gruppe professionell und mit Respekt eine Untersuchung durchführen würde.
Aber man muss auch bedenken, dass dort Menschen sich aufhalten, die vielleicht Nachkommen der Gefangenen sind und die würden das nicht nur befremdlich, sondern auch respektlos empfinden. Selbst, wenn du bezeugen kannst, dass es eine seriöse "Arbeit" ist, die du durchführst. Ist alles eine Frage der Tolleranz.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Toten darüber denken, ob sie dies misbilligen würden, oder vielleicht positiv empfinden würden, wenn sie so ggf ein "Sprachrohr" hätten, wenn man EVP Aufnahmen macht. Ist ein schwieriges Thema und ich glaube, Deutschland ist nicht soweit, GH´s in einem KZ zu billigen. Allein schon, weil GH´s hier zu Lande eher belächelt werden. England, Irland und Schottland sind da schon eine andere Liga.
Ich glaube, wenn ich ein GH wäre, dann würde ich wohl als erstes mal einen Kontakt zu einem Rabbi suchen, mit dem über Glauben und Geister sprechen, um so erstmal fest zu stellen, wie man allgemein in der Religion dazu steht und dann in Richtung KZ gehen. Einfach um eine Meinung zu hören. Dann kann man vielleicht eher einschätzen, ob eine PU pietätlos wäre oder nicht.
[b]Fata viam invenient -
Das Schicksal findet seinen Weg.
[/b]

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Freitag, 1. August 2014, 23:09

Besuch im KZ Buchenwald

So meine Lieben :)
Tut mir wirklich leid aber ich hab es früher nicht geschafft.

Auf der Autofahrt nach Weimar habe ich mich noch einmal erkundigt und noch etwas bei Wikipedia gestöbert über das KZ an sich und allgemein über diese Zeit. Schon von der Autobahn aus sieht man ein sehr großes Mahnmal in Form eines Turmes,welches auch bei Nacht angestrahlt wird. Man wird so als Bürger der Stadt Weimar jeden Tag damit konfrontiert was mich persönlich schon fertig machen würde
Um zum KZ zu kommen muss man die 'Blutstraße' langfahren die von den Häftlingen erbaut wurde. Da baute sich bei mir eine Art Druck auf.Das hat mich schon sehr beeindruckt.
Oben angekommen merkt man wirklich gar nichts von dem Ort! Dort ist ein schönes Café und 3 Wohnhäuser eines davon sogar eine Juge dherberge.Das Lager liegt hinter Bäumen versteckt.
Da ist der 1. Schrecken schon genommen!!
Der Film der gezeigt wurde war richtig langweilig und man wurde nur mit Zahlen bombardiert und hatte wenig mit dem Lager zu tun.Die Führung konnten wir nicht machen weil einfach keiner da war! Wir waren mehr als pünktlich am ausgeschriebenem Ort aber es kam keiner!
Auf eigene Faust erkundeten wir dann das Gelände.
Als wir durch das Tor gingen war uns klar: Okay wir kommen hier wieder raus!Die Leute damals nicht!!
Aber das war dann auch wieder verflogen als wir und umschauten.Es stehen nur noch die Fundamente der Baracken,was ich schade find,da man kein Bild von der 'Unterkunft' der Häftlinge hat. Das Krematorium mit der Pathologie steht auch relativ nah am Eingang.Dort zum
Sorry bin mit Handy on :/
Dort war die Stimmung beklemmend aber nichts hat mich wirklich geschockt oder krass berührt.Die Öfen waren keine Originale und die Zellen die dort waren waren auch nicht zugänglich oder sichtbar.
Das klingt hart aber es hat einfach an Wirkung verloren.
Die Wände waren schön gestrichen und es waren auch keine Infotafeln oder so.Einfach nur so zum schauen.Echt etwas enttäuschend.
Wir haben uns dann ein paar Ausstellungen angeschaut aber die auch viele Bilder enthielten die mich dann doch etwas mitgenommen haben.Ganz schlimm waren die von den Schrumpfköpfen,die ZUM GLÜCK NICHT MEHR AUSGESTELLT WERDEN!

Ich will jetzt ungern noch viel schreiben also sag ich abschließend:
Der Besuch war zwar ganz interesant aber die Wirkung ist nicht da.Man bekommt nur ganz wenig von dem Grauen mit,das sich dort abgespielt hat.Man sieht nicht viele Originale sondern nur Bilder und ein paar Skizzen und Zeichnungen.
Wir haben den Besuch nach ca. 3Stunden beendet,da wir einfach keine Lust mehr hatten.Es gab zwar noch mehr aber wir waren einfach so mega enttäuscht.Wir haben uns dann lieber noch 1 Stunde am Mahnmal aufgehalten und die schöne Aussicht genossen.
Ich hatte auch keine Albträume und hate auch nicht wirklich den Eindruck,dass ich darüber unbedingt reden muss oder i.einen Schaden davon trage.Ein paar bewegende Moment gab es zwar aber das hat man noch ein paar Minuten vegessen weil man sich dann nur gelangweilt hat. Das klingt jetzt alles bissel hart und kalt aber ich kann es nur so schreiben. Ich hoffe ihr habt jetzt kein falsches Bild von mir !Was den Menschen damals angetan wurde ist nicht zu verleugnen und man kann sich das nicht schön reden aber es wird vieles zu weich dargestellt und man braucht sich nicht zu wundern dass dann jugendliche da stehen und sagen PHOTOSHOP! Die Museumleitung sollte da schon mal was tun finde ich.Da gibts bestimmt noch viele Dokumente und Akte n die noch einige schockierende Fakten ans Licht bringen! Einfach mal so grausam darstellen wie es war und nix vertuschen.
Wenn man in der Nähe wohnt kann man sich das schon mal anschauen aber länger wie 1,5 stunden Fahrt würde ich nicht auf mich nehmen.
Bilder gibts wenn ich aus dem Urlaub zurück bin :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Niesnuschel« (2. August 2014, 09:46) aus folgendem Grund: Beiträge zusammengefügt


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Samstag, 2. August 2014, 16:38

Schöner Bericht, liest sich gut! Ich glaube aber, dass ich Probleme hätte, mir das anzusehen!
Im Auftrag des Teufels unterwegs.

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Mittwoch, 6. August 2014, 20:18

Also war dein Eindruck ähnlich wie meiner einfach... ernüchternd....
Man bekommt zwar eine leise Ahnung, aber wird nicht mit der Brutalität überrannt, die damals vor geherrscht hat.
Auf der einen Seite für die, die eher sensibel reagieren gut und man kann auch mit Schulklassen die Stätten besuchen, ohne dass es wieder heißt, dass man die Schüler nachher zur Traumatherapie schicken muss... Ich finde, es nimmt doch etwas überhand in den letzten Jahren, dass man Teenagern nichts mehr zumuten darf, hinter jeder Ecke lauert ein Trauma....
Aber ich weiche vom Thema ab.

Ich hatte ja auch überlegt, dort auch nochmal hin zu fahren, grade weil ich auch davor gewarnt wurde, dass Buchenwald sehr deprimierend sein soll. Aber wenn du meinst, dass sich diese Anfahrt nicht lohnt und bei mir wären es fast 3 Std Fahrt, werde ich es wohl bei Dachau belassen.

Es ist jetzt nicht so, dass ich auf "Jagd" nach Empathien oder so bin. Es ist einfach nur der Punkt gerade, wo ich sage, ich setze mich mit dem Thema auseinander, möchte es aber nicht als "Museumsbesuch" in dem Sinne reduzieren. Obwohl, da jetzt der Zeitraum vom 1. Weltkrieg ist, mir das ganze Mediengerummel einfach zu viel ist, dass es mich nur nervt...
[b]Fata viam invenient -
Das Schicksal findet seinen Weg.
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Sonntag, 10. August 2014, 09:33

Hallo Ihr Lieben :-)

Mein Besuch im KZ Buchenwald liegt schon ein paar Jahre zurück...ich kram mal meine Erinnerungen hoch...

Damals waren wir in der 10. Klasse dort, in Geschichte drehte sich damals alles um die Zeit des dritten Reiches...das komplette Schuljahr durch.
Wir wurden im Unterricht mit Filmen, Dokumentationen (welche teilweise schon sehr hart waren) auf diesen Besuch vorbereit.

Als wir damals aus dem Bus stiegen, sahen wir sofort das Schild..ich glaube, "Arbeit macht frei" bin mir nicht mehr so sicher..der erste beklemmende Eindruck...Überall Stacheldraht und meter hohe Zäune.
Zuerst wurde uns ebenfalls ein Film gezeigt..welchen ich als sehr beklemmend empfand.. Man zeigte uns Bilder von der Befreiung Buchenwalds... überall die Leichenberge..Menschen, die mehr tot als lebendig waren.
Und zum Schluss die Einwohner eines nahegelegen Dorfes, die von den Besatzern gezwungen wurden, sich diesen Schrecken anzsehen.

Dieser Film hat uns damals alle sehr beeindruckt...keiner sprach mehr ein Wort.

Danach wurden wir von einem jungen Mann durch das Lager geführt. Am Eingang befindet sich ein Bärengehege. Das von den KZ-Insassen gesehen werden konnte. Man erklärte uns, dass während der Apelle, die Bären mit dem feinsten Fleisch gefüttert wurden, um den hungernden Menschen zu zeigen "Ihr seid weniger wert, als Tiere". Einfach nur grausam.
Das Lager ist immernoch genauso, wie es befreit wurde. Es gibt Baracken..die Öfen, "ärztliche Untersuchungsräume", mit Fleischerhaken ausgestattet, an denen die Menschen lebendig aufgehangen wurden, um sie zu untersuchen.

Berge von Schuhen, Brillen usw.

Das Haus des Lagerkommandanten wurde zu einem Museum umfunktioniert, in welchem man sich Lampenschirme, Babyschuhe usw. aus menschlicher Haut und Haaren ansehen kann.

Außerhalb des Lagers befindet sich ein Wäldchen, in dem sich hunderte Edelstahlpfähle befinden..darunter sieht man Kuhlen. Überall dort vermutet man noch immer Massengräber , die noch ausgehoben werden müssen.

Alles in allem war für uns dieser Besuch damals sehr beklemmend. Man konnte diese schreckliche Atmosphäre spüren. Im Lager selbst hörte man nicht mal Grillen zirpen oder Vögel zwitschern.. einfach Totenstille...

Also, ich kann einen Besuch da nur empfehlen, für jemanden, der sich mal mit der harten Realität dort befassen möchte.

LG Niesnuschel
We stopped looking for monsters under our bed when we realized they were inside of us.

(CSI)

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Sonntag, 10. August 2014, 17:11

Heyo Mupfel

Damit hatte ich ja eben auch gerechnet aber dort ist nichts mehr!
Es gibt nur noch wenige Gegenstände der Häftlinge die ausgestellt werden. Schuhe oder Lampenschirme aus Menschenhaut werden auch nicht mehr gezeigt.Es gibt nur ein Bild von einem vererbten Stück Haut und von solchen Schrumpfköpfen,die sich die Offiziere aufn Schreibtisch gestellt haben. Der Zaun ist auch nur noch zum Teil da und Baracken stehen gar keine mehr.
Wahrscheinlich wurde das abgesprochen, dass ihr diesen Film seht,weil es für Schulklassen extra welche.

Wenn es das alles was du beschrieben hast noch gäbe,dann hätte ich auch nen anderen Eindruck bekommen. Das 'Ärztezimmer' wurde nur grob nachgebaut und nach unten in den Keller des Krematoriums wo man die Leute auch aufgehängt hat darf man auch nicht mehr.

Wie gesagt Bilder gibt es,wenn ich aus dem Urlaub zurück bin :)

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