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Montag, 5. September 2016, 23:54

Das Rätsel um Pauline Picard

Moin,

auf meinen Streifzügen durchs Netz bin ich auf etwas gestoßen, von dem ich nicht weiß in welche Rubrik ich es einordnen soll:


Zitat

Die zwei jährige Pauline Picard verschwindet im April 1922 plötzlich
vom Bauernhof ihrer Familie in der Bretagne (Frankreich). Nach einer
tagelangen Suche wird ein Mädchen, das mit Paulines Merkmalen
übereinstimmt, in einer 320km entfernten Stadt umherirrend gefunden.
Paulines Eltern erkennen das Mädchen und bestätigten, dass es sich um
ihre Tochter handelt. Irgend etwas stimmt jedoch nicht, Pauline erkennt
ihre Eltern nicht mehr.
Nachdem auch die Nachbarn bestätigen, dass
es sich um die kleine Pauline handelt, wurde sie bei den Eltern
gelassen. Einen Monat später wurde neben dem Bauernhof etwas
Schreckliches gefunden. Die verstümmelte, verfaulende Leiche eines
kleinen Mädchens und ihre sauber zusammengefalteten Kleider daneben
liegend. Obwohl das Gesicht völlig zersetzt ist, realisieren die Eltern,
dass es sich um ihre Pauline handelt.
Das Gebiet, in dem die
Leiche lag, wurde im Vorfeld ausgiebig von der Polizei durchsucht, was
bedeutet, dass die Leiche zu einem späteren Zeitpunkt dort platziert
wurde. Dass neben Paulines Leiche der Schädel eines erwachsenen Mannes
gefunden wurde, macht die Geschichte noch unheimlicher.
Quelle und original Meldung: Hier

Es ist auch in der deutschsprachigen Literatur nicht allzuviel zu finden. In einem anderen Forum habe ich dann noch dies gefunden:

Zitat

Im verlinkten reddit-thread fasst jemand die französischen Artikel zusammen.

Demnach fehlten bei der Kinderleiche Kopf, Hände und Füße. Nach weiteren Leichenteilen wurde gesucht, aber erfolglos.
Das
Feld, in dem die Leiche gefunden wurde, war zudem vorher schon mehrfach
erfolglos durchsucht worden (->späteres Verbringen?).

Der
halb verweste Körper wies Verletzungen auf, darunter mindestens eine,
die wohl mit einem Messer zugefügt wurde. In einem späteren Artikel
steht allerdings, dass die Gerichtsmediziner sich nicht sicher waren, ob
die Verletzungen nicht auch durch Tierfrass zustande gekommen sind.
Allerdings ist der Körperteil, der gefunden wurde, gerade der, der
normalerweise als erstes von Tieren angegangen wird - im Gegensatz zu
denen, die fehlten.

Die Kleidung, die Pauline am Tag ihres Verschwindens getragen hatte, war sauber zusammengefaltet neben den Leichnam gelegt.
Die
Identifizierung der Leiche als Pauline basierte darauf. Der Torso
könnte - rein theoretisch - demnach auch von einem anderen Kind stammen.


Im Dorf gab es natürlich direkt Gerüchte, dass eine wohlhabende
Familie, deren Kind gestorben ist, Pauline entführt hat, weil sie
diesem ähnlich sah. Und dass das tote Kind das der Entführerfamilie ist.
Die offizielle Erklärung, mit der man den Fall schließlich abschloss,
nämlich, dass Pauline sich verirrt hat und draussen erfroren ist, ist
meiner Meinung nach genauso mager und erklärt nicht die fehlenden Teile,
die sauber hingelegte Kleidung und den fremden Schädel.

Der
Schädel, der bei der Leiche gefunden wurde, und bei dem man den
Schädelbruch festgestellt hat, stammt nämlich NICHT von dem Kind,
sondern von einem erwachsenen Mann. Er konnte keinem Vermissten
zugeordnet werden und wurde bis heute nicht identifiziert.

Was aus dem kleinen Mädchen geworden ist, das eine Zeitlang für Pauline gehalten wurde, ist nicht bekannt.
Ein wirklich merkwürdiger Fall.
Quelle: Hier


Ich hoffe, dass das vielleicht auch in eine andere Rubrik passen könnte. Auf jeden Fall wollte ich euch diesen mysteriösen Fall nicht vorenthalten. Vielleicht kann Franzi ja soviel französisch, dass sie uns den Titel übersetzen kann. Oder einer von euch.

mfg

Hank

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hank« (6. September 2016, 00:01)


2

Dienstag, 6. September 2016, 19:07

Sehr interessanter Fall, traurig und mysteriös.


1922 war da wohl nicht viel zu machen, heute könnte man wesentlich mehr aus den Spuren lesen, s. DNA etc.
Damals konnte man noch das "perfekte" Verbrechen begehen, man verließ sich primär auf Mutmaßungen.
Inzwischen kann man ja jedem alles nachweisen ;)


Dieser Fall wird wohl für immer unaufgeklärt bleiben, es ist auch mehr als unwahrscheinlich, dass noch wer von den Beteiligten lebt.
Also bleibt es bei den Mutmaßungen.


LG,
Alex
Ein Mensch denkt logisch,
Schritt für Schritt,
jedoch er kommt nicht weit damit.
Ein anderer Mensch ist besser dran,
er fängt ganz schlicht zu glauben an.
Im Staube bleibt Verstand oft liegen,
der Glaube aber kann auch fliegen.
(Eugen Roth)

3

Dienstag, 6. September 2016, 20:00

Moin Alex,

ich hatte den Fall hier gepostet um einmal heraus zu bekommen, wie ihr die Fakten beurteilen würdet.
Nach der Lektüre kann man ja mal darüber diskutieren.
Auf jeden Fall mystirös wegen der Kinder.

mfg

Hank

4

Donnerstag, 8. September 2016, 00:18

Da ist alles offen.....und möglich.

Könnten sogar die eigenen Eltern gewesen sein, soll es ja geben, warum auch immer.

Und wie es der Zufall will, entdeckt man das andere Kind, das Pauline ähnlich sieht.....et voilà! ist man -erstmal- aus der Bredouille.
Nun muss aber noch die Leiche von Pauline entsorgt werden.....gar kein Problem, "Pauline" ist ja wieder da.
Muss man sich nicht mehr viel Mühe geben mit der Entsorgung.
Wie der Männerkopf da reinpasst, weiß ich nicht. Vielleicht um die Sache "unauffälliger" zu gestalten?

Wie oben schon gesagt, vor knapp 100 Jahren konnte man sowas locker durchziehen :cursing:


LG,
Alex
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(Eugen Roth)

5

Donnerstag, 8. September 2016, 02:04

Moin Alex,

gute Theorie. Wie gesagt es könnte alles passiert sein. Aber wie passt es dann, dass die Eltern das tote Kind anhand der Kleidung, die sorgfältig gefaltet neben der Leiche lag, als Pauline identifiziert haben.
Irgendwie ist das ein Widerspruch in sich. Nun gab es auf einmal zwei. Einmal lebendig und einmal tot.

Außerdem muss man auch mal die Epoche ins Visier nehmen. 1922 alles noch in Trümmern vom WW 1 und die inneren Verhältnisse der Staaten in Europa waren ja auch nicht gerade die besten. Was mich noch stutzig macht ist folgendes: ?( ?(

- Das Kind wurde allein umher irrend 320 km vom Heimatort aufgegriffen.
- Das Kind erkannte seine eigenen Eltern nicht. (Bei einer Zweijährigen eigentlich doch schon seltsam!)

Wie Du schon schriebst, diese Geschichte hat viel Stoff für lange und intensive Diskussionen. ;) :P

mfg

Hank

6

Donnerstag, 8. September 2016, 10:58

Stimmt, die Klamotten passen nicht ganz.

Nächste Theorie: ein Sexualverbrechen. Vielleicht in der eigenen Familie, pfui Spinne, aber kommt ja leider vor.
Ungeschickt vertuscht, das 320 Km weiter aufgetriebene Kind kam dann gerade recht.
Möglicherweise hat die Mutter in nem Anflug von schlechtem Gewissen die Kleidung daneben drapiert.

Oh man, was hätte man heute für Möglichkeiten, so ein Verbrechen aufzuklären.....
Man könnte den Todeszeitpunkt bei beiden Leichen einigermaßen genau bestimmen und auch die Ursache.
Mobilfunkdaten auswerten, Alibis platzen lassen u.v.m.

Möchte gar nicht wissen, wieviel Mörder früher locker davongekommen sind :cursing:


Ich sehe die Bauernfamilie selbst als Täter, in welcher Form auch immer.


LG,
Alex
Ein Mensch denkt logisch,
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