Guten Morgen ihr lieben,
Ich versuche mal etwas übersichtlich zu antworten:
Wie schützt sich denn der erfahrene Magier dagegen, selbst zur "Zielperson" zu werden, ich meine, jenseits der Rituale?
Indem er den Beeinflussungsversuch erkennt, ihn entweder ignoriert oder
seinen Willen dagegensetzt oder kann er tatsächlich eine Art Schutzwall
aufbauen, der sozusagen alles automatisch abwehrt?
Welche magischen Methoden kann jemand verwenden, um von einer unglücklichen Liebe abzukommen?
1. Der erfahrene Magier hat einen Schutzwall um seinen Geist gelegt, der das Eindringen fremder Gedanken und Wünsche hoffentlich unmöglich macht. Dieser Schutzwall wird aufgebaut, je mehr man sich seiner selbst bewusst wird, was man will und je mehr man sich auf sich selbst konzentriert. Ob ein Beeinflussungsversuch erkannt wird, hängt vom jeweiligen Magier ab, ob er ihn ignoriert oder den "feindlichen" Magier vernichtet, das hängt vom Charakter der Person ab. Mit Vernichten ist übrigens nicht töten gemeint, sondern zurückdrängen, unschädlich machen. Auch wenns töten dabei ... theoretisch passieren kann. Praktisch ist das aber kaum machbar. Es geht dabei nur darum den anderen in seine Schranken zu weisen.
2. Puh, von einer Liebe loszukommen würde wohl unter Schadensmagie fallen, da damit ja Gefühle seitens des Partners zerstört werden sollen, damit man selbst freigelassen wird. In diesem Fall steht es dem Magier, der freikommen will, natürlich frei wie weit er geht. Will er sanft sein und sorgt einfach nur durch ein Ritual dafür, dass das Gefühl zerstört wird, ist er wirklich nett. Er könnte sich aber auch durch Rache seines ungewollten Partners entledigen... Kommt ja immer drauf an, was das für eine Beziehung ist und wer der agierende Magier von beiden ist, was er will... Das kann man nicht so ganz pauschal beantworten, außer eben, dass der Betreffende Gefühle zerstören muss. Wenn der Mensch, den der Magier liebt, diesen nicht will, steht es dem Magier natürlich auch frei, die Zielperson zur Liebe zu zwingen.
Einerseits kann man nicht leugnen, das einseitige Liebe entweder aus dem
wirklichen, tief empfundenen Gefühl der Zuneigung entstehen kann,
andererseits aber auch durch purem Egoismus, der verlangt, diese eine
Person zu der seinen zu machen und niemand anderes sonst.
Niemand hat behauptet, dass es nicht egoistisch wäre, sein eigenes Bedürfnis über das von anderen bzw. die Freiheit der anderen zu stellen. An dieser Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden. Für den Satanisten gilt in der Regel das Prinzip "Might is right". Nicht direkt das Machtausüben um des Machthabens willen, sondern eben um die eignen Bedürfnisse zu befriedigen. Was ist so falsch dran? Jeder ist sich selbst der nächste und wer sich nicht entsprechend schützt so er nicht erwischt werden will, der geht eben ein Risiko ein. Es gibt viel zu wenige Menschen auf der Welt, die noch wissen wie Magie funktioniert und die bereit sind sie einzusetzen. Insofern ist die Gefahr morgen von einem Magier zum Harakiri gezwungen zu werden nicht besonders groß.
Ich empfinde es allerdings als Befreiung des Geistes, sich nicht den Bedürfnissen anderer unterzuordnen, die ich erst erraten muss. Das ist ein christliches Bild mit der Nächstenliebe, von dem ich mich persönlich distanziere. Ich habe nur was für die übrig, die es wert sind, in meinem nähren Umfeld leben zu dürfen. Warum soll ich Energie an fremde verschwenden? Ist für mich unlogisch. Das Bedürfnis meiner eigenen Sehnsucht nach einer bestimmten Person zum Beispiel ist ganz natürlich und überall wird es ausgelebt. Jeder Mensch wirbt um der Fortpflanzung willen irgendwann um einen Partner. Magische Rituale können eine Form dieses Werbens sein. Das heißt ja nicht, dass das "Opfer" plötzlich liebestrunken ist und sich daraus für ihn negative Konsequenzen ergeben. Es geht ja nur drum, Aufmerksamkeit zu erregen und den Erfolg der Liebe zu begünstigen.
Es geht auch mit schlichter niederer Magie.
"Was ist das mit uns?", habe ich meinen Freund in der Nacht gefragt, als sich unsere Freundschaft zu einer Partnerschaft entwickelte. Ich habe ihn manipuliert. Klar hat er seine Gefühle zugegeben und ich meine. Hätte ich aber nicht gefragt, würde ich heute nicht mit diesem Menschen meine Familie gründen. Wir sind beide glücklich damit.
Zu einer richtigen Liebe gehören eben immer noch zwei und der "verzauberte" wird relativ schnell selbst merken was er will. Außer er ist zu schwach dazu und dann brauch ich so einen Menschen auch nicht... Naja, führt zu weit. Es bleibt natürlich eine Grundsatzdiskussion, ob man höhere Magie anwenden sollte. Ich fasse zusammen: Wir manipulieren immer und überall und machen das oft auch ganz bewusst. Egal wo man sich in der Gesellschaft umguckt. Sei es der kleine Junge, der sich im Supermarkt vors Regal schmeißt, weil die Mutti das Spielzeug nicht kaufen will oder sei es der gewiefte Geschäftsmann, der dem Kunden freundlich erklärt welche Vorteile dem das Geschäft bringt und der Kerl sieht nur seine Dollarzeichen... Man findet es überall. Das war noch nie anders und wird nie anders sein. Fressen oder gefressen werden. That's it.
Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich die Formulierung von dir sehr schön finde, Zippo, die du zuletzt geschrieben hattest.
Ich denke, die wahre Magie in dieser Magie ist die Tatsache, DAS man
bereit ist, sie auszuführen. Das allein der Körper und der eigene Geist
solche Energien aufbringt, bis die eigene Energie sich dem Energiestrom
des anderen angepasst hat und harmonisiert. Oder es bald dazu kommt.
Magie ist etwas wunderbares, sie ist in uns. Wir sind die Götter, die sie anwenden können, wenn wir denn wollen. Wir müssen uns dessen nur bewusst werden.
LG, sora