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Dienstag, 17. September 2019, 13:14

Wer war der Graf von Saint Germain?

Hallo,

um den Grafen von Saint Germain ranken sich zahlreiche Erzählungen. Er soll 1696 in Ungarn auf die Welt gekommen sein und ist angeblich 1784 in Eckernförde, Schleswig-Holstein, verstorben. Er wirkte als Alchemist, konnte angeblich ein flüssiges Medikament gegen das Altern herstellen und hatte Kontakt zu Königen und Fürsten. Er war ein sehr guter Geigenspieler, war Diplomat und hat (angeblich) so viele Dinge erlebt, wie sie sonst nur 10 oder 20 Menschen zusammen genommen in einem Menschenleben erleben.

War er einfach nur ein Hochstapler oder ein Ausnahmetalent? Wie hat er all die Informationen in einer Zeit ohne Internet bekommen können, die er angeblich besaß, um diesen Lebensstil zu führen?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit,

viele Grüße,

Luna

2

Dienstag, 17. September 2019, 19:09

Huhu zusammen!

Mensch Luna, da hast Du ja eines meiner allerliebsten Mysterien rausgekramt. Absolut faszinierend!

Du hast ja schon einiges über den Grafen geschrieben; jetzt habe ich mal in meinen Büchern nachgeschaut und möchte -ergänzend zu Deinen Ausführungen- hier mal aus Viktor Farkas´ "Rätselhafte Wirklichkeiten - Aus den Archiven des Unerklärlichen" zitieren:

"... . Auf jeden Fall ist die Lebensgeschichte dieses berühmten ´Unsterblichen´ rätselhaft, unergründlich und unbegreifbar. Erste Aufzeichnungen über den Mann, der von sich selbst sagte, er habe von König Cyrus von Babylon den magischen Stab des Moses erhalten und sei dadurch einer der unsterblichen Illuminaten geworden, finden sich etwa ab dem Jahr 1740. Ein junger Adeliger, der statt Geld stets eine Handvoll Diamanten bei sich trug, exzentrisch, aber erlesen gekleidet war und eine Aura des Mysteriums um sich verbreitete, sorgte für Gesprächsstoff in den blasierten Adelskreisen am Wiener Hof. Desgleichen wenig später in Paris.
Dort nahm die Legende (wenn sie eine solche ist) ihren Anfang. Bei einer Soiree der betagten Gräfin von Gregory kam es zu einem Gespräch zwischen ihr und dem Grafen von Saint-Germain, der in den mittleren Jahren zu sein schien. "Graf", fragte die Gastgeberin, "habe ich sie nicht schon in Venedig gesehen, als mein verstorbener Mann dort Botschafter war? Oder war das Ihr Herr Vater?" - "Nein", erwiderte der Graf, "ich selbst hatte das Vergnügen, Ihnen zu begegnen. Ihre Schönheit ist mir bis heute unvergeßlich geblieben."
Das verwirrte die Gesprächspartnerin. Damals war sie ein junges Mädchen gewesen und er hatte so ausgesehen wie heute. "Wie ist das möglich?" fragte sie.
"Madame" lautete die Antwort, "ich bin kein ganz junger Mann mehr."
Genaugenommen hätte er ein Greis sein müssen, denn die angesprochene Begegnung lag siebzig Jahre zurück.

...

Der Graf von Saint-Germain beherrschte perfekt mindestens Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Portugiesisch, Arabisch, Türkisch, Persisch, Chinesisch, Indisch und eine große Anzahl antiker Sprachen, die nur Experten geläufig waren. Sein medizinisches Wissen, das er sehr oft prktisch unter Beweis stellte, könnte sich auch heute noch sehen lassen. Er war in buchstäblich allen Wissenschaften nicht nur bewandert, sondern seinen Zeitgenossen weit voraus, spielte viele Musikinstrumente virtuos, war ein brillianter Juwelier und Goldschmied mit anachronistischen Kenntnissen in Metallurgie (die niemand verstehen konnte), betrieb Textilherstellung und Porzellanmanufaktur und hätte auch als Maler ein gutes Auskommen gehabt.
Eine so ungeheure Bandbreite an Kenntnissen und Fähigkeiten ist in einer normalen Lebensspanne kaum zu erlangen, schon gar nciht, wenn der Betreffende in die Artigkeiten höfischen Lebens eingespannt ist, permanent in höchsten Kreisen agiert und immer wieder diplomatisch-politische Missionen erfüllt. Die zusätzliche Ausarbeitung des vom Grafen verfaßten umfangreichen okkulten Werkes "Die heilige Trinosophie", das als eine der bedeutendsten Wissensquellen gilt, wäre weit über die Möglichkeiten jedes Normalsterblichen gegangen.

Der (unsterbliche?) Graf weist noch andere rätselhafte Züge auf. Er aß in Gesellschaft niemals auch nur das geringste (in dem Zusammenhang meinte er zu Giacomo Casanova: "Meine Nahrung ist nicht für Menschen geeignet") und legte hellsichtige Fähigkeiten an den Tag. So sagte er die Französische Revolution voraus, machte den Schwedenkönig Gustav III. auf kommende Gefahren aufmerksam und prophezeite der Chronistin Mademoiselle d´Adhemar, daß er ihr noch weitere fünf Male gegenübertreten würde, was auch geschah. Die letzte Begegnung fand 1820 statt. Saint-Germain wirkte nach wie vor wie ein Mann um die vierzig. Die französische Sängerin Emma Calve ist überzeugt, daß tatsächlich er es war, der sie 1897 um ein Autogramm bat.

Niemand weiß, wann dieser Grenzgänger zwischen den Zeiten geboren wurde und ob er tatsächlich gestorben ist. Es gibt mehrere angebliche Todesdaten (von 1780 bis 1874), doch keines ist offizieller Natur. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder Anstrengungen unternommen, seiner habhaft zu werden. Eine im 19.Jahrhundert von Kaiser Napoleon III. eingesetzte Kommission scheiterte ebenso wie frühere und spätere Versuche. Der Graf, den Madame Blavatsky wiederholt als einen der verborgenen unsterblichen Meister der Welt bezeichnete, hinterließ jedenfalls eine Spur durch die Zeit."

So, das sollte für heute erstmal reichen. Hoffentlich sind nicht so viele Tippfehler drin ...

Jedenfalls finde ich die Legende um den Grafen äußerst spannend.


Viele Grüße an Alle! Heiko

PS: Hatte nach 1 1/2stündiger Tipperei den Post gerade hochgeladen: Internetverbindung kurz down. Schwein gehabt! :thumbsup:
Der Unterschied zwischen Fiktion und Realität ist der, dass Fiktion einen Sinn ergeben muss...

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Kojakfrise« (17. September 2019, 19:38)


3

Mittwoch, 18. September 2019, 22:37

Hallo,


Heiko, das war sicher viel Arbeit, die ganzen Infos zusammenzutragen. :thumbup:

Wie hat es dieser Graf geschafft, dass er derart viel Wissen aneignen konnte, in allen Wissenschaften bewandert war und viele Sprachen beherrschte?

Viele Grüße,

Luna

4

Donnerstag, 19. September 2019, 11:22

Huhu!

Nun ja, wenn man von dem von Dir genannten Geburts- und von dem von mir geschriebenen Todesjahr ausgeht, wäre er ja 178 geworden. Da hat man schon ein bischen Zeit, das eine oder andere zu lernen ... :D


Übrigens soll er auch mal im Fernsehen (!) zu sehen gewesen sein. Mal gucken, ob ich das irgendwie auftreiben kann. Versprechen kann ich es aber nicht.

Viele Grüße! Heiko
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5

Donnerstag, 19. September 2019, 15:34

Huhu zusammen!

So, habe das Video tatsächlich gefunden. Der Mann, der hier angeblich vermittels eines einfachen Campingkochers Blei in Gold verwandelt, hieß bürgerlich wohl Richard Chanfray. Es gibt auch eine französische Wiki-Seite über ihn: https://translate.google.com/translate?h…ray&prev=search

Eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Bildnis des Grafen von Saint-Germain scheint ja vorhanden zu sein:

index.php?page=Attachment&attachmentID=1004 Quelle: Wikipedia

Hier der Graf

index.php?page=Attachment&attachmentID=1005 Quelle: Wikipedia (franz.)

und hier Chanfray.

Und hier ist der Link zu dem Video bei Chanfrays Auftritt bzw. einem Interview im französischen Fernsehen aus dem Jahre 1972: https://youtu.be/wiT_Dtitn-U

Man kann sich bei YouTube Untertitel einblenden und diese auch gleich in spitzenmäßiger Qualität ( :whistling: ) übersetzen lassen: Unten rechts erst das ganz linke Symbol und danach das Zahnrad rechts daneben anklicken und übersetzen wählen.

Ihr müßt wohl das Video selbst zurück zum Anfang drehen; warum es im Link erst bei 05:41 startet: Keine Ahnung! Habe es mir selbst auch noch nicht vollständig angesehen.


Viele Grüße! Heiko
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Kojakfrise« (19. September 2019, 15:46)


6

Donnerstag, 19. September 2019, 21:14

Hallo,

Chanfray in dem Video sieht jünger aus als der Graf von Saint Germain. Die Gesichter haben aber eine gewisse Ähnlichkeit.

Ich hätte auch gerne so einen Campingkocher, der Blei in Gold verwandeln kann. :D


Viele Grüße,


Luna

7

Freitag, 20. September 2019, 22:38

Du Luna!

Mir ist aufgefallen, dass der Graf auf dem Gemälde eine extrem "markante" Nase hat. Die von Chanfray ist aber sowas von ähnlich ... Allerdings stimmt der Ansatz der Ohren nicht (Höhe), was aber an der Perspektive oder der ´künstlerischen Freiheit´ des Malers liegen könnte.

Was meinst Du?

Liebe Grüße! Heiko
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8

Samstag, 21. September 2019, 19:06

Hallo,

ich denke auch, dass sich die beiden Personen sehr ähnlich sehen, aber dass es sich um zwei verschiedene Menschen handelt. Auch die Augenpartie unterscheidet sich etwas.

Vielleicht hat Chanfray irgendwann mal das Bild des Grafen gesehen und dann, um berühmt zu sein, seine Identität angenommen. Vielleicht sind die beiden sogar um ein paar Ecken verwandt.

Viele Grüße,

Luna

9

Montag, 23. September 2019, 20:24

So, Ihr Beiden, da habt Ihr mich erwischt...

von den meisten Überlieferungen habe ich ja irgendwie schon mal gehört - aber diese Geschichte hab ich eben das erste Mal gelesen!

Das erste, das mir dazu einfällt, sind die alten Legenden um Zeitreisende.

Ich weiss, zu Zeiten von Internet, Youtube und Photoshop kann man für Alles und Jedes "Beweise" vorzeigen.
Aber es gibt so viele verblüffende Bilder und Filmchen, man kann sich echt verlieren darin!

Bilder von Menschenmengen, aufgenommen in den 50er oder 60er Jahren...und in der Menge eine Frau die aussieht als habe sie ein Handy am Ohr und würde gerade telefonieren...
Gruppen von Leuten auf alten Bildern, in der Menge ein junger Mann mit deutlich Kleidung von heutzutage an...

Wenn das nun keine Täuschungen, keine Phantasien wären, wenn Graf Saint Germain ganz einfach auch immer mal wieder aus der Zukunft zu Besuch war...würde doch Einiges erklären...

Da muss ich jetzt erstmal ein bisschen im net suchen, was es zu dieser Geschichte zu lesen gibt.

Lieben Gruss von Tina
"Ned ollas, wos an Wert hot, muss a an Preis hob'n"

Wolfgang Ambros

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