Oh Mann, schwieriges Thema!
Grundsätzlich sollte aber jeder, der unbedingt gehen will, weil ihm -aus eigener Sicht- ein würdiges Leben nicht mehr möglich ist, auch gehen dürfen. Zum Thema Menschenwürde weiß das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland im Artikel 1:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Deshalb sollte m.f.M.n. auch Ärzten erlaubt sein, Menschen die sich aus ihrem eigenen, freien Willen heraus zum Sterben entschließen, diesbezüglich zu unterstützen - wenn es denn für sie persönlich in ihrer Funktion als Mediziner mit ihrem hippokratischen Eid vereinbar ist. ( Dr.med. Ursula von der Leyen hatte da scheinbar keine Berührungsängste: wie hätte sie sonst als Bundesministerin der Verteidigung und Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt die Bundeswehr führen können? Soweit ich weiß, ist diese ja dazu da, im Verteidigungsfall Menschen zu verletzen, zu verstümmeln oder zu töten. Oder hat UvdL gerade deswegen -quasi aus humanitären Gründen- die Bw zur völligen Handlungsunfähigkeit saniert? Fragen!)
Und wo wir gerade bei Würde sind: Wie kommen denn bitte Leute wie Jens Spahn (CDU) auf die Idee, dass ja eigentlich alle automatisch Organspender sein sollten, wenn sie dem nicht widersprechen? Im Grundgesetz ist doch bitte eindeutig verankert, dass nicht einfach in den Körper eines Menschen eingegriffen werden darf. Das steht für mich erstmal an erster Stelle. Wenn ich dem aber erst widersprechen muß, weil es sonst als stumme Zustimmung gilt - was soll das? Kann ich demnächst auch einfach mit irgendeinem Auto von der Straße durch die Gegend fahren, da der Eigentümer dem ja nicht widersprochen hat? Versteht mich da bitte nicht falsch: wer seine Organe spenden will, kann das ja gerne machen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass nur potentielle Organspender auch Organempfänger sein dürfen.
So, und wer von Euch mal eine RICHTIG spannende Story zu den von mir angeschnittenen Themen in einer Story zusammengefasst sehen möchte, dem empfehle ich wärmstens "Dr. House". Und zwar die Folge 07 aus der 3.Staffel (ist auf YouTube leider nicht verfügbar, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten). Kurzer Abriß der Geschichte mal hier (aus: fernsehserien.de):
Dr.House: "Koma-Mann & Sohn" (Son Of A Coma Guy)
Staffel 3, Folge 7 (45 Min.)
Seit
zehn Jahren liegt Gabe im Koma. Jede Woche besucht ihn sein Sohn Kyle.
Als er wieder mal bei seinem Vater vorbeischaut, trifft er Dr. House,
der dort gerade sein Sandwich isst. Während sich beide unterhalten, hat
Kyle einen Zusammenbruch und landet als Patient bei House im
Krankenhaus. Nachdem alle Tests gemacht worden sind, stellt House fest,
dass Kyle nicht nur Alkoholiker ist, sondern dass seine Leber und Nieren
kurz davor sind, den Geist aufzugeben. House ist der Meinung, dass der
Vater seinen Sohn noch mal sprechen sollte, bevor dieser stirbt. Was
keiner für möglich hält, House schafft es. Gabe, der Vater von Kyle,
erwacht nach zehn Jahren aus dem Koma. Als House ihm erklärt, dass sein
Sohn kurz davor ist zu sterben, interessiert ihn das nicht. Er hat nur
den Wunsch, nach Atlantic City zu fahren, um dort einen ganz speziellen
Sandwich zu essen. Auf der Fahrt dorthin beginnt das
Frage-Antwort-Spiel, denn House muss unbedingt mehr über die Familie von
Kyle erfahren. Im Hotel angekommen erfährt er von Foreman, dass der
Junge nur durch eine Herztransplantation zu retten ist, die bei
Alkoholikern so gut wie nie genehmigt wird. Gabe entschließt sich zu
einem dramatischen Schritt …
Abgesehen davon, dass ´Dr. House´ wohl meine absolute Lieblingsserie ist, ist dies meiner Meinung nach eine der besten, spannendsten, aber auch traurigsten Folgen. Lohnt sich wirklich!
Viele Grüße an Alle! Heiko
Der Unterschied zwischen Fiktion und Realität ist der, dass Fiktion einen Sinn ergeben muss...